Porsche Informatik (Österreichweiter Wettbewerb, 1.Preis)
Kenndaten
Bauherr: Porsche Konstruktionen GmbH & Co.KG
Nutzung: Informatik Headquarter (550 Arbeitsplätze - 1.Bauabschnitt)
Planung: Wettbewerb 2008
Ausführung: 2012 - 2014
Fertigstellung: 2014
Grundstücksfläche: 9.542 m2
Bruttogrundrissfläche: 11.106 m2
Baukosten: € 14,8 Mio
Baukosten/m2 BGF: € 1.330,-
Der urbane Kontext des Wettbewerbsgrundstückes mit den die Lagerhausstraße flankierenden großvolumigen Gewerbebauten im Süden und Osten - übergehend zu kleinmaßstäblichen Wohnbauten im Norden und der Bahn im Westen bedingt eine besonders sorgfältige städtebauliche Situierung weiterer Baukörper.
Zwei kompakte Volumina werden als klare Kontrapunkte zu den beiden langgestreckten sie-bengeschossigen Bestandsriegeln des gegenüberliegenden Porschehofes zueinander versetzt auf dem Grundstück situiert, so dass in unmittelbarer Nachbarschaft zum Porsche Bestandsbau eine großzügige Aufweitung im Straßenraum entsteht - ein städtischer Platz, über den auch die künftige Aufschließung beider Bauteile erfolgt.
Im Norden wird das Gesamtensemble gegenüber den Wohngebäuden weitestmöglich abgerückt.
Um auch die Höhenentwicklung auf städtebaulich vertretbare 5 Geschoße zu reduzieren - sowohl gegenüber dem Porschehof, wie auch den Wohnbauten, werden die Einzelvolumen in der Folge hofartig verdichtet.
Fußläufig werden die beiden Bauabschnitte V-förmig über den dreieckig ausformulierten Platz aufgeschlossen. Diese Konfigurierung ermöglicht einerseits eine Porschenahe Aufschließung des ersten Bauabschnitts, gewährleistet andererseits aber dennoch eine zentrale Aufschließung beider Bauteile im Falle einer sehr viel späteren Realisierung des zweiten Bauabschnitts.
Das Hauptaugenmerk bei der Gebäudefunktion wird auf die Flexibilität gelegt. Damit wird eine entsprechende Nachhaltigkeit der Gebäudenutzung erreicht.
Maßgabe hierfür ist die Organisation in Form von Kombibüros, beliebig konfigurierbar innerhalb eines wirtschaftlichen Rasters.
Die ringförmige Ausbildung der Grundrisse lässt unendliche rotierende Variationen innerhalb der Einzelabteilungen zu.
Gleichzeitig gewährleistet die diagonale Anordnung der Stiegenhäuser eine Ausbildung von Endpunkten und damit eine intime Nutzung der Einzelabteilungen.
Die Geschosse werden von einem äußeren breiten Ring von ca. 4,70 m Tiefe flankiert, der die Vielzahl der gewünschten geschlossenen Funktionseinheiten aufnimmt.
Dieser äußere Ring wird zum Innenhof geöffnet und mit Kommunikationsbereichen bespielt.
Geschossweise wechselnde Blickachsen aus den Mittelzonen ins Freie ermöglichen eine gute Orientierung der Mitarbeiter innerhalb des Gebäudes, sowie persönliche Identifikation. Dem gewerblich geprägten Umfeld und der unmittelbaren Nähe zur Bahn entsprechend, werden die Außenanlagen nicht als verklärtes Abbild einer Parklandschaft konzipiert, sondern bewusst artifiziell inszeniert.
Dem Bild eines Löwenzahns entlehnt, der sich seinen Weg durch die Asphaltdecke bahnt, bricht auch hier die Natur die versiegelten Flächen punktuell auf.Es entstehen dreiecksförmig aufgeborstene, bewachsene Faltungen, die der normgemäßen natürlichen Be- und Entlüftung der Tiefgarage, sowie der Belichtung dienen.Sie schaffen einen markanten und dennoch harmonischen Übergang, der auch die oberirdischen Parkierungsflächen gegenüber der Nachbarschaft weitestgehend abschirmt. Auf diese Weise entsteht auch zum nördlichen Wohnbau hin eine großzügige Grünfläche.In den begrünten Innenhöfen spannen sich vertikale Pflanzenfächer über alle Geschosse auf. Sie schaffen eine ruhige geschützte Atmosphäre und holen einen Grünanteil in die oberen Geschosse.